Wie fitte ich kosteneffizient?

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Ich sehe immer wieder Fittings, die unnötig teuer für ihren gedachten Zweck sind. Meist liegt das daran, dass das Schiff zuviele Bling Bling Items spendiert bekam oder teure FIttingkrücken installiert sind (z.B.: Meta4-Damage Control, Meta1-Power Core, T2-Powergrid-Rigs).

Will man nun aber kosteneffizient fitten, muss man auch verstehen was das bedeutet. Man versucht mit möglichst geringen Kosten soviel Power aus einem Schiff rauszubekommen, wie es nur geht. Der Verwendungszweck ist dabei grundsätzlich egal. Ich habe mir also mal ein paar Gedanken gemacht und diese Grütze kam dabei raus :D.

Im Großen und Ganzen gibt es 4 Faktoren, die man bei einem kosteneffizientem Fitting bedenken sollte:

 

1. Preis der Ausrüstung

Theoretisch könnte man einfach alle Fittings mehr oder weniger nur aus Meta4/T2-Modulen bauen, was eine preiswerte Methode ist, ob das Schiff dann den vorgesehenen Zweck erfüllen kann, ist eine andere Sache.
Man sollte immer den Gesamtpreis und auch den Preis einzelner Items beachten. Niemand wird etwas sagen, wenn man sein Raumschiff mit etwas Bling Bling ausstattet. Viele Leute übertreiben es dann aber schnell und am Ende entsteht eine schicke Killmail.

Der Gesamtpreis ist dabei die Grundlage bei einer Überlegung für ein kosteneffizientes Fitting, später dazu mehr.

Bei einzelnen, teuren Modulen ist vor allem die Verhältnismäßigkeit zu beachten. Ein teures Faction-Modul auf eine T1-Fregatte mutet schon etwas komisch an.
Lieber ein grundsolides Fitting, als ein Fitting mit sinnlos teuren Mdulen im Sinne von: “Einmal Schroot zum Mitnehmen, bitte”

 

2. Effizienzsteigerung durch bessere Ausrüstung

Wenn man kosteneffizient fitten will, muss man nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch, ob ein teueres Modul auch einen echten Vorteil gegenüber der T2-Variante bietet.

Faction Waffen sind das beste Gegenbeispiel: Völlig überteuert machen solche Waffen dennoch weniger Schaden als ihre T2-Versionen.
In der Regel bietet ein Faction-/Deadspace-Modul einfach bessere Werte als ein T2-Modul. Manchmal sinkt der CPU-Bedarf (Faction Armor Hardener), meist verbessert sich der Kernwert (Tackle-Module -> Mehr Reichweite).

Im PvE sind dann solche Berechnungen relativ einfach, stellt man sich doch nur die Frage, wann sich ein teures Modul amortisiert, was man im PvP nicht so einfach pauschalisieren kann.
Es gibt vor allem 2 Modulgruppen, die im PvP am ehesten, bzw. am meisten auf Faction/Deadspace aufgewertet werden: Tank-Module und Tackle-Module.

Ein verbesserter Tank entscheidet schnell mal darüber, ob die eigenen Logistik-Schiffe das Schiff noch rechtzeitig reppen können, bzw. überhaupt dank verstärkter Resistenzen halten können. Armor-Schiffe profitieren extrem von einem Slave-Set, mit Faction Modulen kann man das noch mehr steigern.

Tackle-Module, insbesondere Warp Disruptoren und Webs, profitieren schon von Fleetboostern und von etwaigen Boni der Schiffshülle, wenn man dann den Tackle upgradet, erhöht sich der Grundwert und wird dank prozentaler Boni massiv verstärkt.

Aber auch hier muss man auf die Verhältnismäßigkeit achten. Ein Beispiel: Das Federation Navy Web bringt mit 14km Reichweite (+40% gegenüber T2/Meta4) für gerade mal 70 Mio ISK einen deutlichen Vorteil. Die nächste Stufe, das True Sansha Web, kostet da schon 150 Mio ISK, also mehr als das Doppelte und erhöht die Reichweite nur um einen weiteren Kilometer. Das lohnt sich nur bedingt.

 

3. Überlebensfähigkeit der Hülle

Der dritte Faktor kann schnell mal den Überlegungen einen Strich durch die Rechnung machen. Am besten bleibe ich bei dem vorherigem Beispiel, dem Federation Navy Web. So toll das Preis-Leistung-Verhältnis auch sein mag, sollte man ein solch teures Modul auf keine T1-Fregatte schrauben, wenn man damit brawlen wird. Oftmals überlebt eine solche Hülle nichtmal den ersten Kampf und das teure Modul ist weg.

Ein anderes Beispiel wäre der Republic Fleet Gyrostabilizer auf meiner Panther, einem Black-Ops-Schlachtschiff. Das Faction-Waffenmodul bringt mir gerade mal 2% mehr Schaden für meine Autocannons und kostet aber dafür immerhin schon ca. 80 Mio ISK. Preiswert geht anders …

Da wir aber in der Regel in Kämpfe springen, die wir auch meist verlustlos gewinnen werden – Wir nehmen auch richtige Kämpfe an, nur trauen sich nicht viele einen möglicherweise kostspieligen Konterdrop zu machen -, sinkt das Risiko, dass ich das Schlachtschiff und damit das teure Modul ersetzen muss. Aber mal unter uns, in diesem Fall ist der Faction Gyro schon arg grenzwertig in Sachen Kosteneffizienz.

 

4. Skill des Spielers

Kommen wir zu dem Faktor, der die bisherigen Überlegungen teils stark relativieren wird. Ein unerfahrener Spieler etwa sollte vielleicht lieber möglichst kostengünstige Fittings benutzen, bevor er mehr Geld reinsteckt, sodass selbst grobe Fehler der Geldbörse nicht wehtun.

Spieler, die im PvP-Bereich sehr stark sind, können aber mit teuren Modulen oftmals deutlich mehr aus einem Schiff rausholen und überleben dann auch viel eher, sodass Faction Module einen echten langfristigen Nutzen hat.

 

Das Resultat aus diesen Überlegungen, wenn man alle 4 Faktoren zusammenbringt, ist für alle Schiffshüllen und Zweck ein theoretischer Wert: Ein Gesamtpreis einen gefitteten Schiffes, dass man noch mit Fug und Recht als kosteneffizient bezeichnen kann.

Eine T1-Fregatte kann dabei schon mal schnell das 40-fache der Schiffshülle kosten. Ein T1-Kreuzer wäre dabei ca. beim 5-fachen Wert. Ein T3-Armorkreuzer ist immerhin noch beim 3-fachen Wert, die Schiffshüllen kostentechnisch dazwischen (->Faction Cruiser bis T2-Schlachtkreuzer) sind weniger effektiv und werden daher eher günstiger geflogen, zum Beispiel sieht man eher selten Ishtars, die 500 Mio ISK kosten werden.

Das sind aber vor allem Erfahrungswerte und ich will auch niemandem vorschreiben, was er fliegen soll, wenn aber jemand mehrere Milliarden ISK auf eine Caracal packt, ist die Frage nach dem Sinn berechtigt. Im Übrigen sind die oben genannten Werte eher für Armor-Schiffe gedacht, Schild-Schiffe dagegen kann man schwerer effizient mit teuren Modulen tanken (Faction-Invus …), werden daher oft nur mit T2-Modulen ausgerüstet.

 

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